Industrialisierung
Nach der Loslösung von königlichen oder fürstlichen Herrschaften durch die Mediatisierung stand Bopfingen am Beginn des 19. Jahrhunderts in der Chance sich neu zu entwickeln. Diese Möglichkeit war eng verknüpft mit der aufkommenden Industrialisierung. Zahlreiche althergebrachte Handwerkszünfte wurden aus der Stadt und dem ländlichen Raum ausgelagert oder in Firmen zentralisiert.
Die Entstehung großer Firmen in und um Bopfingen herum zeugt von der voranschreitenden Industrialisierung und Automatisierung von Arbeits- und Herstellungsprozessen. Besonders sichtbar wird dies beispielsweise im Leder- und Gerberhandwerk. Es sind mehr und mehr Gesellen in den Handwerksberufen nachvollziehbar, was eine gesteigerte Nachfrage und einen höheren Bedarf an Fachpersonal bezeugt.
Prozesse müssen also in dieser sich global entwickelnden Welt der Schnellebigkeit anpassen. Die Sohl- und Oberlederfabrik J.M. Moellen in Bopfingen ist nur ein Beispiel für diesen Wandel. Moellen erwarb Ende des 19. Jahrhunderts eine mit Wasserdampf betriebene Lohstampfmühle, der Düngemittelfabrikant Veit Weil aus Oberdorf erwarb einen lokomobilen Dampfkessel. Beide Maschinen sind Zeugen der fortschreitenden Industrialisierung.
Kleine Betriebe und Firmen wurden nach und nach von den größeren aufgekauft. Und während Bopfingen sich zu einem industriellen Zentrum entwickelte endete das 19. Jahrhundert.